SPD-Fraktion freut sich über die geplante Benennung des Vorplatzes des Abgeordnetenhauses nach Margot Friedländer

26.11.2025 | Es sind knapp 15 Schritte, die die Niederkirchnerstraße vom großen Eingangsportal des Berliner Parlaments trennen. Dieser Ort soll in Zukunft den Namen Margot-Friedländer-Platz tragen, wie das Präsidium des Abgeordnetenhauses gestern einstimmig beschlossen hat. Die SPD-Fraktion begrüßt diese Entscheidung, weil die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wie keine andere Berlinerin für Zusammenhalt und gegen Spaltung in unserer Gesellschaft steht – eine wahre Brückenbauerin.
 
Margot Friedländer lebte als junges Mädchen zur Zeit des Nationalsozialismus mit ihrer Familie in Berlin-Kreuzberg und erlebte die Grausamkeit und Willkür des Faschismus am eigenen Leib. Ihre Mutter und ihr Bruder starben in Auschwitz, sie selbst wurde bis zum Kriegsende im KZ Theresienstadt interniert. Friedländer verließ Berlin und kehrte mit 88 Jahren aus den USA nach Berlin zurück. Mit der Benennung des Platzes vor dem Abgeordnetenhaus würdigt das Parlament ihr Engagement, von den Grauen des Nationalsozialismus zu erzählen, verbunden mit der Mahnung, dass sich die Schoah niemals wiederholen darf.
 
Es ist das richtige Symbol, den Vorplatz des Berliner Abgeordnetenhauses, die Herzkammer der Demokratie, mit der bewegenden Geschichte von Margot Friedländer zu verbinden.
 
Raed Saleh, Fraktionsvorsitzender: „Für mich als Abgeordneter ist Margot Friedländer mit ihrem starken Bekenntnis zur Demokratie und der Bereitschaft, ihre eigene schmerzhafte Geschichte mit uns zu teilen, ein Symbol für Zusammenhalt und gegen Spaltung unserer bunten Gesellschaft. Wer der Ehrenbürgerin Margot Friedländer begegnet ist, spürte im Raum trotz ihrer zierlichen Gestalt augenblicklich ihre menschliche Größe. Sie war mit ihrem Appell an die Politik sehr klar, all jenen klare Grenzen zu setzen, die die Demokratie beschädigen und einschränken wollen. Wir nehmen ihre Aufforderung, die Demokratie auch in den Parlamenten zu verteidigen und zu schützen, sehr ernst. Ihre Worte dürfen nicht verblassen.“