Mirjam Golm
02.06.2025 | Anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni erinnert die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Mirjam Golm, an die Lebensrealitäten von Menschen in der Sexarbeit und fordert gezielte Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung Betroffener:
„Sexarbeit ist eine Realität in Berlin – und eine, der wir uns mit Haltung, Respekt und klarem Blick stellen müssen. Es geht nicht um Ideologie, sondern um Menschen. Um Menschen, die arbeiten, leben, lieben – und allzu oft unsichtbar bleiben“, so Golm.
In Berlin sind derzeit rund 1.590 Sexarbeitende offiziell registriert – Schätzungen gehen jedoch von bis zu 6.000 Menschen aus, die unter teils prekären Bedingungen arbeiten: ohne soziale Absicherung, ohne gesicherten Aufenthaltsstatus, oft ohne Wohnraum. Besonders im Bereich der Kurfürstenstraße in Schöneberg verdichten sich diese Problemlagen sichtbar.
Die SPD-Fraktion Berlin setzt sich für eine umfassende Umsetzung der Maßnahmen des Runden Tisches zur Situation an der Kurfürstenstraße ein – sowohl auf Landes- als auch auf Bezirksebene. Dazu gehören niedrigschwellige Hilfsangebote, Schutzräume, bessere Beleuchtung und eine enge Zusammenarbeit mit Beratungsstellen wie dem Frauentreff Olga.
Golm weiter: „Wer Menschenrechte ernst nimmt, darf Sexarbeitende nicht länger ignorieren – nicht am 2. Juni und an keinem anderen Tag. Sexarbeit darf kein blinder Fleck in der Gleichstellungspolitik bleiben – ihre Realität gehört in die Mitte unserer politischen Verantwortung. Denn Solidarität endet nicht an der Bordsteinkante – sie beginnt genau dort, wo andere wegschauen.“