Alexander Freier-Winterwerb
Sevim Aydin
20.06.2025 | Vor dem Hintergrund der alarmierenden Zahlen zu Kindern und Jugendlichen in Obdachlosenunterkünften fordern die SPD-Abgeordneten Alexander Freier-Winterwerb, Sprecher für Kinder, Jugendliche und Familien, sowie Sevim Aydin, Sprecherin für Wohnen, einen Kindergipfel mit allen wesentlichen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Trägerlandschaft und Wissenschaft.
„Wir sprechen hier nicht über Einzelfälle, sondern über Tausende Kinder in unserer Stadt, die in Not- und Gemeinschaftsunterkünften aufwachsen – oft über Monate und Jahre hinweg“, erklärt Freier-Winterwerb. „Allein in den Bezirken Lichtenberg und Pankow sind derzeit rund 2.000 Minderjährige in ASOG-Unterkünften untergebracht. Berlinweit liegt die Zahl mutmaßlich weit darüber. Das ist ein unhaltbarer Zustand!
Diese Unterkünfte sind nicht für Kinder gemacht – sie bieten keinen Schutz, keine Stabilität, keine kindgerechte Umgebung. Und sie behindern massiv Bildungs- und Entwicklungschancen“, so Freier-Winterwerb weiter. „In vielen Unterkünften fehlen qualifizierte Sozialarbeiter*innen, geschützte Räume, pädagogische Strukturen – und vor allem jede Perspektive auf ein Zuhause.“
Besonders besorgniserregend ist die lange Verweildauer: In Pankow bleiben Familien im Schnitt über drei Jahre, in Lichtenberg fast zwei Jahre in den Einrichtungen. „Das sind verlorene Jahre für die betroffenen Kinder – sozial, emotional und bildungspolitisch.“
Was jetzt passieren muss:
Wir fordern deshalb einen sofortigen Kindergipfel, um über Maßnahmen zur Verbesserung der Lage zu beraten:
- Sofortprogramm für geschützten Wohnraum für Familien mit Kindern
- Kinderschutzstrukturen und Sozialarbeit in allen Unterkünften
- Verbindliche Wohnkontingente der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften
- Verzahnung von Jugendhilfe, Schul- und Sozialverwaltung
- Monitoring und Erfassung von Kinderschutzfällen
Sevim Aydin ergänzt: „Diese Kinder sind keine Randnotiz. Sie sind die Zukunft unserer Stadt – und sie brauchen jetzt Schutz, Aufmerksamkeit und konkrete Hilfe. Berlin darf nicht hinnehmen, dass Kinder im Schatten der Wohnungsnot aufwachsen, ohne Perspektive und ohne Schutz.“