14.04.2016 | Das Abgeordnetenhaus hat heute einen Antrag der Koalition zur Förderung des wichtigen Wirtschaftsfaktors Industriekultur beschlossen. Dazu erklären der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Frank Jahnke, und die Sprecherin für Berufliche Bildung und Mitglied im Hauptausschuss, Franziska Becker:
Frank Jahnke: „Riesige Industrieareale in Schöneweide, Siemensstadt und am Gesundbrunnen zeugen von Berlins langjähriger industrieller Geschichte genauso wie zahlreiche Gewerbebauten in Mitte, Friedrichhain-Kreuzberg, Schöneberg oder Neukölln, wo die typische Berliner Mischung aus Wohnen und Gewerbe bis in die Hinterhöfe erlebbar ist. Zum Teil werden diese markanten Bauten heute noch industriell und handwerklich genutzt. Es ist ein Anliegen unseres Antrages, die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes für Berlin wieder stärker ins allgemeine Bewusstsein zu rücken. Jedoch bieten sich auch dort, wo die industrielle Nutzung nicht mehr besteht, zukunftsweisende Perspektiven für kreativwirtschaftliche und kulturelle Projekte ebenso wie für den Tourismus. Das wollen wir fördern.“
Franziska Becker: "Weltbekannte Clubs in Elektro- und Heizkraftwerken, Start-ups und Kultureinrichtungen in alten Werkhallen, Backfabriken und Brauereien zeigen, wie wir den rauen Charme zahlreicher Gebäude kreativ und wirtschaftlich sinnvoll aufleben lassen können. Berlin war früher als 'Elektropolis' bekannt. Industriekultur darf kein Selbstzweck sein. Vielmehr gilt es, sie mit aktuellen Themen wie der Energiewende, Elektromobilität und den wirtschaftlichen Wandel zu verknüpfen. Berlin könnte als Standort für innovative Zukunftstechnologien und neue Industrien dadurch noch attraktiver werden. Das Berliner Zentrum für Industriekultur verfolgt genau diesen Ansatz.“
Der Antrag sieht vor, die Industriekultur sichtbar zu stärken und insbesondere ihr Potenzial für die Ansiedlung der Kreativwirtschaft und den Tourismus zu nutzen. Dem Berliner Zentrum für Industriekultur (BZI) wird die Federführung übertragen.