SPD-Fraktion: Bezirk drückt sich bei East-Side-Gallery vor Verantwortung

01.03.2013 | Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion des Berliner Ab­ge­ord­neten­hauses, Torsten Schneider, erklärt zum Umgang des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg mit der East-Side-Gallery:

„Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat am 12. September 2012 schrift­lich an­ge­kündigt, den vom Bezirk selbst er­lassenen Be­bauungs­plan V-74 für die beiden be­troffenen Grund­stücke an der Mühlen­straße hinter der East-Side-Gallery zu ändern. Die Grund­stücke sollten von Bauland in Grün­flächen um­ge­wandelt werden. Der Senat hat dem Bezirk bereits am 15. Oktober 2012 schriftlich mit­geteilt, gegen diese an­ge­kündigte Planungs­änderung keine Einwände zu haben. Trotzdem hat der Bezirk bis heute keinen Be­schluss zu dieser an­ge­kündigten Änder­ung gefasst.

Es ist ein un­glaub­licher Vor­gang, dass der Be­zirk Friedrichshain-Kreuz­berg es alleine selbst in der Hand hat, die East-Side-Gallery zu schützen, statt­dessen aber versucht, die Ver­ant­wortung auf den Senat ab­zu­schieben. Der Bezirk hat die Flächen zum Ver­kauf frei­ge­geben und bereits am 30. Juni 2008 bestands­kräftige Bau­ge­nehmigungen für die beiden Grund­stücke erteilt, die alleine er ändern, zurück­nehmen oder wider­rufen kann. Und zwar auf der Grundlage seines eigenen (geänderten) Bebauungs­planes V-74 vom 15. Mai 2005.

Die beiden Bau­grund­stücke an der Mühlen­straße 60-63 sollten über die geplante und um­strittene "Brommy-Brücke" er­schlossen werden. Dafür hat der Bezirk einen Mauer­durch­bruch von vorn­herein ein­geplant. Da sich die beiden ver­schiedenen Bauherren nicht einigen konnten, hat einer der beiden drei weitere Durch­brüche beim Bezirk beantragt. Dieser Vorgang ging an das Verwaltungs­ge­richt. Das Verwaltungs­ge­richt hat noch nicht ab­schließend ge­urteilt, aber einen Ver­gleich vor­ge­schlagen, der statt drei einen weiteren Durch­bruch vorsieht.

Daraufhin hat der Bezirk angekündigt, den Be­bauungs­plan zu ändern – und dem keine Taten folgen lassen. Trotz zahlreicher Auf­forderungen ver­weigert sich der offenbar überforderte grüne Bezirks­bürger­meister dem Ab­geordneten­haus und er­scheint trotz Ein­ladungen nicht zu Aus­schuss­sitzungen. Dass vor der East-Side-Gallery Bagger rollen, hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg allein zu verantworten. Die SPD-Fraktion er­wartet, dass das historische Monument ge­schützt wird“.