Jede homophobe Straftat muss angezeigt werden

18.05.2015 | Anlässlich des "Internationalen Tages gegen Homophobie" am 17. Mai 2015 erklären der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh und der queerpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Berlin, Tom Schreiber:

Am 17. Mai gedenken wir international den Menschen, die Opfer von Homophobie oder Hassgewalt geworden sind. Diskriminierung, Mobbing, Homophobie- und Transphobie bis hin zu Hassgewalt haben mit einer vielfältigen und offenen Gesellschaft nichts zu tun.

Auch in Deutschland und in Berlin gibt es Hassgewalt und Homophobie. Die Politisch motivierte Kriminalität (PMK) im Bereich Hasskriminalität ist von 2013 (132) auf 2014 (74) zurückgegangen. Die Aufklärungsquote stieg von 47% (2013) auf 53% (2014). Dennoch gibt es nach wie vor ein hohes Dunkelfeld, weil trotz der intensiven Strafverfolgung oft nicht angezeigt wird und Straftaten unentdeckt bleiben. Das schwule Anti-Gewalt-Projekt "Maneo" hat für 2014 insgesamt 502 Fälle gezählt.

Nach einer homophoben Tat bzw. Hassgewalt mit einer Körperverletzung ist eine intensive Betreuung unabdingbar. Die Opferhilfe und Beratung und die Gewaltprävention wurde durch die Koalition im Doppelhaushalt 2014/2015 finanziell gestärkt. Zugleich hat das Land Berlin Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche Lebensweisen bei der der Berliner Polizei und bei der Staatsanwaltschaft.

Raed Saleh: "Ich möchte, dass niemand in Berlin Angst haben muss, weil er oder sie homosexuell ist. Homophobie und Hassgewalt haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Gerade in Berlin werden wir alles tun, um Schwule und Lesben vor Gewalt zu schützen. Jede homophobe Straftat muss angezeigt werden."

Tom Schreiber: "Die Fallzahlen zur Hasskriminalität sind zwar rückläufig, aber es kann keine Entwarnung geben. Noch immer trauen sich zu wenige Menschen, homophobe Straftaten anzuzeigen. Durch die Ansprechpartner bei der Berliner Polizei und der Staatsanwaltschaft haben wir effektive Instrumente bei der Strafverfolgung geschaffen. Gleichzeitig gilt mein Dank insbesondere den vielen Ehrenamtlichen, die sich für Opferbertreuung und Gewaltprävention einsetzen."